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4. und 5. Tag in Trencin: Workshops und länderverbindender Unterricht zum Abschluss

10/10/2025

Die letzten beiden Tage unseres Erasmus-Jobshadowings waren geprägt von Workshops, Unterrichtshospitationen und länderübergreifendem Lernen. Einen gelungenen Start boten die Präsentationen der niederländischen Schüler:innen, die in der Aula ihrer slowakischen Gastgeber ihr Heimatland vorstellten – lebendig, humorvoll und mit spürbarem Stolz. Der interkulturelle Austausch war hier hautnah zu erleben: Lernen über Grenzen hinweg, ganz im Sinne des Erasmus-Gedankens.

Auch wir konnten aktiv zum Programm beitragen und hielten eine Geschichtsstunde für eine 9. Klasse unserer Partnerschule. Unter dem Titel „Die eigene Geschichte lebendig werden lassen“ begaben wir uns gemeinsam auf eine Zeitreise durch die Vergangenheit. Während wir die Geschichte der Heiligen Drei Könige und Friedrich Barbarossa erzählten, nahmen uns die slowakischen Schüler:innen mit auf eine spannende Entdeckungsreise durch die bewegte Geschichte ihrer Heimatstadt Trencín. Besonders beeindruckend war, wie viele gemeinsame historische Berührungspunkte sichtbar wurden – von den Römern über das Kaiser- und Königreich bis hin zu den dunklen Kapiteln der Weltkriege des 20. Jahrhunderts. Geschichte wurde so zu einem gemeinsamen europäischen Erlebnis.

Darüber hinaus durften wir in weitere Unterrichtsstunden hineinschnuppern: In einer Englischstunde zeigten die slowakischen Schüler:innen ihre beeindruckenden Sprachkenntnisse und ihre Freude am kommunikativen Austausch. In der besuchten Geschichtsstunde stand die Evolution der Menschheit im Fokus – insbesondere die Entwicklung des Neandertalers und des Homo sapiens. Auch hier beeindruckten die Schüler:innen durch ihr Wissen und ihr aktives Mitdenken. 
Einen weiteren Höhepunkt bildete eine Deutschstunde, in der sich die Lernenden mit trennbaren und untrennbaren Verben beschäftigten. Die Klasse arbeitete konzentriert und mit sichtbarer Motivation – ein schönes Beispiel für gelungenen Fremdsprachenunterricht. Die gemeinsame Reflexion der Stunden mit unseren slowakischen Kolleg:innen erwies sich als sehr gewinnbringend.

Zudem durften wir an zwei Workshops teilnehmen, die uns vertiefte Einblicke in die Schulstruktur und Unterrichtsentwicklung der Partnerschule gaben.

Workshop 1: Unterrichtsentwicklung und Schulstruktur

Monica Plintová, die Leiterin des bilingualen Zweigs der Stredná odborná škola Futurum, stellte das bilinguale System und seine Unterrichtsmethoden vor. Neben Fächern wie Wirtschaftswissenschaften, Informatik, Biologie, Geographie, Sozialwissenschaften und Geschichte werden auch sprachliche Kompetenzen umfassend geschult – von englischer Grammatik über Schreibkompetenzen bis hin zu Präsentationstechniken und angloamerikanischer Literatur. Ziel ist es, dass die Schüler:innen am Ende ihrer Schulzeit das C1-Niveau erreichen und bestens auf das Studium vorbereitet sind. 
Das letzte Schuljahr dient dabei vor allem der gezielten Prüfungsvorbereitung in Form von Seminaren. Um in den bilingualen Zweig aufgenommen zu werden, müssen Bewerber:innen eine Aufnahmeprüfung bestehen, für die die Schule eigene Vorbereitungskurse an Samstagen anbietet. 
Monica Plintová organisiert außerdem Fortbildungen für Lehrkräfte, hospitiert regelmäßig im Unterricht und gibt kollegiales Feedback. Sie fördert fächerverbindendes Lernen, sogenannte „Fusion Learning“-Projekte zwischen verschiedenen Futurum-Schulen, und führt interne Mikrofortbildungen durch – vergleichbar mit unseren Mini-Fobis. Auch außerschulische Initiativen wie der Duke of Edinburgh Award, die Master Class mit externen Expert:innen sowie sogenannte Fun Days (z. B. Halloween, International Day, Valentine’s Day) bereichern das Schulleben.

Workshop 2: Digitale Bildung und Innovation

Im zweiten Workshop führte uns Roman Tunis in die Welt der digitalen Bildung hier in Trencín ein. Vorgestellt wurden praxisnahe Beispiele aus dem Unterricht: 3D-Druck, VR-Brillen, Micro:bits und Programmierprojekte mit Scratch. Auffällig war, wie selbstverständlich Künstliche Intelligenz und digitale Kompetenzen im Curriculum verankert sind. Schülerinnen und Schüler lernen, digitale Werkzeuge kreativ zu nutzen und kritisch zu reflektieren – ein Zukunftsfeld, das auch für unsere Schule viele Anknüpfungspunkte bietet.

Diese Tage haben eindrucksvoll gezeigt, wie inspirierend europäische Zusammenarbeit sein kann. Wir kehren mit vielen neuen Ideen, wertvollen Kontakten und dem Gefühl zurück, dass uns die Slowakei ans Herz gewachsen ist.

Fazit: Europa erleben, verstehen und gestalten

Der Aufenthalt in der Slowakei war weit mehr als ein Austauschprogramm – er war gelebtes Europa im Kleinen. In Begegnungen, Hospitationen und Workshops wurde spürbar, wie sehr uns Offenheit, Neugier und der Wille zum gemeinsamen Lernen verbinden. Das Erasmus+-Programm ermöglichte neue Einblicke in Unterricht, Nachhaltigkeit und digitale Bildung – und stärkte unser Bewusstsein dafür, wie wichtig europäische Zusammenarbeit für die Zukunft unserer Schulen ist.

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