Abschlussbericht zur Weiterbildung „Resilience and Well-being Strengths for Teachers“ 5-10. Mai in Helsinki
18/05/2025

Tag 1
Nach der Begrüßung durch sehr freundliche Mitarbeiter:innen der europas Teacher Academy lernten wir 19 Teilnehmerinnen des Kurses uns gegenseitigen kennen. Die von den Teilnehmerinnen mitgebrachten Präsentationen, Bilder und Filme lieferten interessante Informationen zu den Herkunftsländern und Städten, Schulen und Privatem. Die Kursleiterin Emilia Frantsi stellte sich und ihren Ablaufplan für die Woche vor. Als einer der „Icebreaker“ gingen wir der Frage nach, wie finnisch jeder einzelne von uns ist (z. B. Sauna mit den Kollegen?) und erarbeiteten im Anschluss in Kleingruppen, welche individuellen Aktivitäten uns in Alltag und Beruf stärken können.
Tag 2
Die Frage, warum hast du dir diesen Kurs ausgesucht, war die Eröffnung des 2. Tages. Dabei fiel auf, dass wir sehr ähnliche Gründe für die Kurswahl hatten, und zwar ganz unabhängig von der Schulart und vom Herkunftsort. Die Kolleginnen der Ile de Réunion waren genauso interessiert an Übungen und Skills zum Thema der Wahl wie die Kolleginnen aus Schweden, Zypern oder Deutschland.
Die Verbindung zwischen Wohlbefinden und Resilienz wurde von uns eingehend untersucht. Wie sind unsere innere Haltung und Erfahrungen zu diesen beiden wichtigen Themen? Der Aspekt, dass Schwierigkeiten notwendig sind, um daran wachsen zu können, und dass Schule für alle ein sicherer Ort sein muss, sind Beispiele unserer vielfältigen Ergebnisse.
In praktischen Übungen konnten wir erfahren, wie wertvoll die Unterstützung der Kleingruppe in Krisensituationen alleine durch anerkennendes Nachfragen sein kann. Das Gefühl, von der Gruppe gesehen und getragen zu sein, ermöglichte einen intensiven Austausch.
Bei der sehr informativen und unterhaltsamen Stadtführung am Nachmittag teilten wir in der Gruppe den Gedanken, dass wir uns viel verbundener fühlten als sonst nach nur 2 gemeinsam verbrachten Kurstagen.
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Tag 3
Zitat des Tages:
„Wenn man unsicher ist, wie sich die Dinge entwickeln werden, dann lasst uns davon ausgehen, dass alles gut gehen wird.“ (Mauno Koivisto, Finnischer Präsident von 1982-1994)
Die eigenen Stärken wahrnehmen, fördern und unsere Denkweisen auf positive Aspekte des Geschehens zu lenken war die Intention dieses Kursabschnittes. Das klassische halbvolle Glas, Affirmation, Dankbarkeit, Selbstfürsorge usw. waren im Mindset, die die Gruppe entwickelt hat. Die Möglichkeit, über durchaus auch schwierige Ereignisse so zu denken und zu berichten, dass es uns stärkende Gedanken sind, wurde in kleinen Gruppen mit Rollenspielen erarbeitet und geübt. Ausgehend von Maslows Bedürfnispyramide besprachen wir dann noch Formen der Pausen und deren Bedeutung.
Tag 4
Das Wahrnehmen der aktuellen Gefühle, ohne sie zu werten, war Tagesthema. Im Sinne der positiven Psychologie gibt es die Kategorien „gut" oder „schlecht" gibt es in Bezug auf Gefühle nicht. Dabei ist es gleich, ob es sich um physische oder psychische Gefühle handelte.
Für diesen besonderen Tag konnten wir Räumlichkeiten in Lapinlahden Lähde, einem Zentrum für mentales Wohlbefinden, Kunst und Kultur mitten in Helsinki, nutzen. Es war ein toller Ort, um unser Thema zu erleben. Yoga, achtsames Atmen, Körperübungen, Wahrnehmungsübungen in der naturnahen Umgebung des Zentrums usw. vermittelten ein tieferes Verständnis für Emotionen, die ausgelöst von unserem Verhalten oder dem Verhalten der Anderen temporär unser Leben bestimmen können. Mitgefühl für sich und das Gegenüber entwickeln und mit Gefühlen umzugehen und begleitet von der Gruppe war für alle Teilnehmerinnen eine sehr intensive Erfahrung.
Tag 5 – Europatag!!!
Ganz Helsinki war mit den Nationalflaggen geschmückt- ein toller Anblick auch vor grauem Himmel.
„Der Wechsel ist ständig und willkommen“. Mit diesem Motto und nach einem intensiven Wochenrückblick reflektierten wir in der Gruppe, wie wir das Erfahrene und Gelernte in den Schulalltag für die ganze Schulgemeinschaft einbringen können. Nach der Vergabe der Teilnahmebescheinigungen freuten wir uns auf einen gemeinsamen Abend in einem typisch finnischen Restaurant.
Tag 6 (fakultativ)
Ausflug nach Suomenlinna (Weltkulturerbe)
Fazit
Was für eine besondere Woche! Wir hatten mit Emilia eine sehr motivierte, nette und kompetente Dozentin, von der ich viel lernen konnte.
Gerne möchte ich, was sie uns vermittelt hat, mit Kolleg:innen (nächster Gesundheitstag) und Schüler:innen teilen. Am Montagmorgen nach meinem Aufenthalt startete mein Physikunterricht mit etwas Musik und Bewegung. Meine Schüler:innen war zunächst verblüfft und haben dann sehr aufgeweckt gearbeitet.
Helsinki ist auch unter touristischen Aspekten eine Reise wert.
Die Organisation des Stadtverkehrs – Fußgänger und Fahrradfahrer haben Vorrang und zum Teil eigene Straßen – hat mich durchaus inspiriert. Die tolle Bibliothek ist auch ein Ort der Begegnung und der Möglichkeiten: frei nutzbare Tonstudios, Bühnen, Nähräume, digitale Arbeitsplätze und dergleichen mehr. Absolut sehenswert!
Ich durfte tolle Kolleginnen aus 6 verschiedenen Nationen kennenlernen und mit ihnen arbeiten, berufliche und private Erfahrungen, Erlebnisse und Adressen austauschen, gemeinsam etwas Kälte erleben und ganz viel zusammen lachen. Das Motto von Erasmus: „Enriching lives, opening minds“ beschreibt genau das, was ich erleben konnte. Und dafür bin ich sehr dankbar.