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Debattierclub Europa goes SPUN – Schüler-Planspiel United Nations in Bonn

07/07/2025

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SPUN - Schüler-Planspiel United Nations

Vom 18. bis 22. Mai 2025 haben Nico Margaritis, Marius Schlimm und ich, Josefine Döbereiner, an dem Planspiel SPUN, Schüler-Planspiel United Nations, teilgenommen, bei dem die Vereinten Nationen simuliert werden. Diese besondere Möglichkeit hatte sich durch unsere Teilnahme an der neuen Donnerstags-AG "Debattierclub Europa" am Europagymnasium ergeben.

Das Schüler-Planspiel United Nations (SPUN) ist die älteste deutschsprachige Simulation der Vereinten Nationen. Seit 1995 kommen Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe in Deutschland und deutscher Schulen im Ausland einmal im Jahr in Bonn zu diesem Planspiel zusammen.

Jeweils eine Gruppe von Schülern bildet dabei die Delegation eines Mitgliedslandes der Vereinten Nationen oder einer Nichtregierungsorganisation (NGO). Die 250 Teilnehmer aus der ganzen Welt erleben in diesen Rollen eine Sitzungswoche, genau wie sie in New York abläuft: Der Rahmen der Debatten ist durch eine Geschäftsordnung festgelegt und die Charta, sowie die Gepflogenheiten der Vereinten Nationen besitzen ihre Gültigkeit.

Im Vorfeld bereiten sich die Teilnehmer:innen auf die auf der Tagesordnung stehenden Themen vor, damit sie ihre Delegation möglichst realitätsnah vertreten können. Während der Sitzungswoche kommt es jedoch nicht zu einem Protokoll folgenden Debatten, sondern die Schüler:innen diskutieren selbst eingebrachte Lösungsvorschläge.

Im vorherigen Bewerbungsprozess hatten wir uns dazu entschieden, Australien zu vertreten. Nachdem also die Bewerbungstexte, für die wir uns auch KI-unterstützt auf die geopolitische Haltung Australiens zu diversen Themen vorbereitet hatten, geschrieben und abgeschickt worden waren, hieß es warten. Aber nicht lange, und wir hatten die Antwort. Wir würden am größten deutschsprachigen UN-Planspiel in Bonn mit Schüler:innen aus dem gesamten Bundesgebiet, teilnehmen. Also mussten wir uns vorbereiten. Unsere Themen reichten von der Todesstrafe über Pressefreiheit bis zum Zypernkrieg. Außerdem musste eine Eröffnungsrede geschrieben und für den ersten Abend, die sogenannte „Nations Night“, ein Gericht, das typisch für unser Land ist, gezaubert werden. Irgendwann war das Warten vorbei und wir standen am Mittwoch, dem 18. Mai, vor der Jugendherberge in Bonn, die von Bäumen umgeben ist. Bei der Anmeldung bekam jeder ein Namensschild mit dem vertretenen Land und dem eigenen Namen. Und wir lernten die anderen Teilnehmenden kennen. Allgemein war es sehr wichtig, sich auszutauschen, um Bündnisse zu schließen und die eigene bzw. die Meinung des Landes zu erklären. Von den fünf Tagen verbrachten wir drei damit, alternative Lösungen für globale Probleme zu finden. Zum Beispiel mussten wir uns mit der australischen Haltung zum Zypern-Konflikt und vielem mehr auseinandersetzen. Ich bin mir sicher, für uns drei sprechen zu können, wenn ich sage, dass es großen Spaß gemacht hat, sich auf etwas vorzubereiten und eine Meinung zu verstehen, die man selbst vielleicht nicht vertritt. Das Debattieren mit anderen am Thema Interessierten war anspruchsvoll, aber sehr lehrreich. Über die Tage wurden definitiv neue Freundschaften geschlossen. Ich bin mir sicher, einige nächstes Jahr wiederzusehen. Wenn ihr auch Lust habt, am SPUN oder an vergleichbaren Planspielen teilzunehmen und auf diese begleitend vorbereitet zu werden, kommt einfach zum Debattierclub Europa, immer Donnerstags zwischen 14:35 Uhr und 16:05 Uhr im Lernlabor in R203.

Warum fasziniert SPUN?

SPUN bietet euch die Möglichkeit, auf dem internationalen Parkett mitzureden und die Vereinten Nationen kennenzulernen. Dass ihr als Delegation originalgetreu und überzeugend die politische Linie eures Landes vertretet, ist wichtig. Jedoch geht es darum, innerhalb der politischen Möglichkeiten Lösungen zu finden, die durchaus besser als die der "echten" Diplomaten sein können.

SPUN soll keine Wiederholung der realen Politik sein, sondern ihr könnt mitdenken und die Konflikte und Lösungsansätze zusammen mit anderen interessierten Jugendlichen weiterentwickeln. Dies gilt auch für das Projekt an sich: SPUN ist ein Schüler-Planspiel. Es gilt der Grundsatz „Von Schülern für Schüler“.

Was ist das Besondere an SPUN?

Zum einen ist SPUN im Gegensatz zu anderen Model United Nations ein Schülerprojekt. Die Organisation und die Vorbereitung liegen in der Hand von Schülerinnen und Schülern. Sie bestimmen also die inhaltlichen Rahmenbedingungen wie die Ausschüsse und Themen.

Die Gruppe von engagierten Schülerinnen und Schülern aus ganz Deutschland bildet das Orgateam. Sie werden dabei von ehemaligen Teilnehmerinnen und Teilnehmern unterstützt, die keine Schüler mehr sind. Zur Vorbereitung der Sitzungswoche trifft sich das Orgateam regelmäßig zu Seminaren.

Die Konzeption als Schüler-Planspiel hat auch unmittelbare Konsequenzen für die Sitzungswoche. Lehrer sind willkommene Gäste, jedoch greifen sie nicht in die inhaltliche Arbeit ein. Als Ansprechpartner für Fragen steht vielmehr das Orgateam jedem Teilnehmer zur Seite. SPUN ist also kein zweiter Politikunterricht.

Quelle der Bilder und kursiv gesetzten Abschnitte: https://www.spun.de/

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