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Erasmus+ – 2. Woche auf Gran Canaria – Lernen, entdecken und sich nicht unterkriegen lassen

11/11/2025

Mein Lieblingssatz in dieser Zeit war: „Un poco más tarde“ („ein wenig später“) – ein Ausdruck, der Geduld und Gelassenheit wunderbar beschreibt.

In der zweiten Woche meines Aufenthalts auf Gran Canaria war die Sprache im Unterricht und in der Kommunikation mit den Klassenkameraden eine große Herausforderung – manchmal war es schwierig, alles zu verstehen und mitzukommen. Doch auch wenn ich zwischendurch demotiviert war, habe ich nicht aufgegeben.

Eindrücke der Woche

Die Schule legt großen Wert auf Aufklärung und Wissen, besonders über autochthone (einheimische) Themen der Insel. Es gab interessante Vorträge, zum Beispiel über die typischen Vögel der Insel, wie den Kanarienvogel, der hier ursprünglich beheimatet ist und der den Inseln ihren Namen gab.

Die Schüler*innen sind untereinander sehr freundlich und haben ein gutes Verhältnis zueinander – manchmal aber auch etwas aufgedreht. Auch das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist sehr positiv, fast schon freundschaftlich. Wenn es jedoch nötig ist, greifen die Lehrer konsequent ein und sorgen für Ruhe und Ordnung.

Beim Essen zeigte sich erneut, wie vielfältig die Kultur der Kanarischen Inseln ist. Es gibt viel Fisch, aber auch viele andere Speisen, die durch kulturelle Einflüsse aus Marokko und ganz Afrika geprägt sind. Interessanterweise werden hier ebenfalls viele Kartoffeln gegessen – also nicht nur in Deutschland!

In der Freizeit spielen viele Jugendliche Fußball, und der Lebensstil wirkt insgesamt entspannter und weniger stressig als in Deutschland.

Witzig fand ich z. B., dass Halloween hier nicht so gefeiert wird wie in Deutschland. Es gibt keine Verkleidungen; stattdessen werfen Jugendliche mit Eiern – das habe ich leider ein bisschen zu spät mitbekommen!

Kulturelle Highlights der Woche: Berge und Dünen

Auf kultureller Entdeckungstour war ich diese Woche an zwei sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen beeindruckenden Orten: dem Barranco de Guayadeque, wo Menschen noch heute in besonderen Höhlenwohnungen in den Bergen leben – ein spannender Einblick in eine andere Lebensweise – und den Dünen von Maspalomas.

Im Barranco de Guayadeque lernten wir die Geschichte der Guanches, der Ureinwohner Gran Canarias, kennen. Ihre in den Felsen gehauenen Höhlen dienten als Wohnungen, Kultstätten und Gräber. Der Ort zeigt, wie eng das Leben früher mit der Natur verbunden war und wie wichtig der Erhalt dieses kulturellen Erbes ist.

Die Guanches waren die Ureinwohner der Kanarischen Inseln. Sie kamen vermutlich zwischen 1000 v. Chr. und 1400 n. Chr. aus Nordafrika und lebten auf Gran Canaria bis zur spanischen Eroberung (1478–1483).
Sie waren hellhäutig, oft hellhaarig und kräftig gebaut – komisch, so ungefähr wie ich, also sollte ich mich heimisch fühlen 😊.

Ganz anders, aber ebenso faszinierend, präsentierten sich die Dünen von Maspalomas im Süden der Insel. Diese einzigartige Naturlandschaft aus wandernden Sanddünen, einer Lagune und einem Palmenhain steht unter besonderem Schutz. Sie veranschaulicht eindrucksvoll, wie empfindlich ökologische Gleichgewichte sind und wie wichtig nachhaltiger Tourismus für die Zukunft der Insel ist.

Beide Orte spiegeln auf besondere Weise die Vielfalt und den Reichtum der Insel wider – in Natur, Geschichte und Kultur.

Mein Fazit der Woche

Zusammenfassend war das eine sehr schöne weitere Woche mit vielen Eindrücken aus der Kultur, dem Essen und dem Alltag – jedoch auch mit einigen Herausforderungen. Ich konnte aber jede davon bewältigen, was wieder einmal ein weiterer Mehrwert war.

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November 2025, Gran Canaria

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