Mit Erasmus+ in Kopenhagen – Sag's deinem inneren Affen!
05/11/2025
Erzählt das mal einem Lehrer: Sag nichts Negatives! Und wenn doch, dann gleiche es bitte mit drei positiven Dingen wieder aus. Sofort. Beginne deinen ach so wertvollen Unterricht damit, Atmosphäre, Wohlbefinden, Vertrauen, Ankommen und dergleichen mehr herzustellen! Lobe! Lasse zu! Sag deinen Schüler:innen, dass sie sich mögen dürfen! Genau so, wie du dich selbst. Lass deinen Bauch sprechen, mehr als deinen Kopf! Gib deinem meinungsstarken inneren Affen zu verstehen, dass er dir nicht immer zu von der Vergangenheit, der vermeintlichen Zukunft, ausgetretenen Pfaden, deiner Komfortzone erzählen soll! Urteile nicht! Lächele! Höre zu! Vertraue! Den anderen, dir. Sei im Hier und Jetzt! Fokussiere nicht auf Leistung! Sieh stattdessen all die Menschen in ihrer einzigartigen Schönheit! Lass geschehen!
Mit solcherlei Impulsen sind wir hier in Kopenhagen die ersten drei Tagen im Rahmen unserer Lehrerfortbildung Wellbeing in Nature: Erasmus Course on Mental & Physical Health (Europass Teacher Academy) konfrontiert worden. Das mag sich weltfremd anhören. Und auch ich muss gestehen, dass es mir schwer fällt, all diese für sich genommen zweifelsfrei klugen Weißheiten auf das komplexe Geschehen in unserer Schule zu übertragen. Wie soll das funktionieren? Schließlich geben wir ständig Noten, nicht wenigen Schüler:innen, Zeit gibt es keine, aber so manches Ärgernis, viele Zwänge. Aber dennoch lohnt es gewiss, diese Aspekte für ein gelingendes Miteinander zu beherzigen. Ganz bestimmt!
Was gehört darüber hinaus erwähnt? Kopenhagen ist schön! Auch wenn das Wetter – meist trocken, gute 10°C, eher wolkenverhangen – sicherlich für die eine oder den anderen zu wünschen übig lässt. Die Zugfahrt hat tadellos funktioniert. Isch schwör' :-) Keinerlei Verspätungen, zwei Stunden mit einem älteren dänischen Herrn gesprochen, ein paar Klausuren korrigiert, die Landschaft vorbeiziehen gelassen. Zehn Stunden muss man oder frau einrechnen, hin und zurück für kaum mehr als 100 Euro. Wahrlich kein schlechtes Reisen, und ganz bestimmt nachhaltig. Nicht zuletzt muss die liebenswerte bunte Truppe Erwähnung finden, bestehend aus vier Spanierinnen aus einer Gefängnisschule (!!) in Sevilla, vier Italienerinnen aus der Nähe von Neapel und drei deutschen Lehrer:innen aus Flensburg, Hannover und Kerpen, angeleitet von unseren dänischen Gastgeber:innen Mette, Peter und Niklas. Mit Englisch, Händen und Füssen und nicht zuletzt viel Lachen funktioniert die Kommunikation hervorragend.
Mehr wird in den kommenden Tagen berichtet. Ich bin bereits gespannt, ob der Dinge, die da kommen werden.
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