Seltener Gast am Europagymnasium
06/07/2025

Am Mittwoch, dem 18.6.2025 wurde ein männlicher, 8 cm großer Hirschkäfer (Lucanus cervus) kurz vor der Spanisch-Kommunikationsprüfung in einem Klassenraum unserer Schule gefunden, gefangen und wieder in unserem sogenannten „Biotop“ der Schule freigelassen. Vielleicht mag man sich fragen, warum ein solcher Fund eine Erwähnung auf der Homepage „wert“ ist und warum Lehrerkräfte und Schüler:innen so begeistert waren. Die Frage ist leicht zu beantworten.
Hirschkäfer sind die größten Käfer Europas und zudem leider sehr selten geworden. Sie sind in der roten Liste in Kategorie 2 als „stark gefährdet“ eingestuft. Dass eine so seltene Art auf dem Schulgelände gefunden wurde, ist ein gutes Zeichen für die intakten Grünflächen rund um das Gebäude, insbesondere dem Zustand unseres naturbelassenen Biotops. „Unser“ Käfer hat bereits eine 3–8-jährige Entwicklung als Larve hinter sich, die nur erfolgreich verlaufen kann, wenn sehr alte Eichenbestände in der Nähe existieren. Die ausgewachsenen, geschlechtsreifen Käfer werden nicht sehr alt, sie leben meist nur einen Sommer lang. Bis dahin muss das Männchen ein Weibchen gefunden haben, welches dann, an passender Stelle, ihre Eier ablegt und nun die lange Entwicklung bis zum ausgewachsenen Käfer beginnen kann.
Wir hoffen natürlich, dass „unser“ Hirschkäfer diesen Weg beschreiten kann und seine Nachkommen in 3-8 Jahren in der Nähe des Neubaus unserer Schule leben werden.