Umweltschutz vor Ort: Unser Projekt am Neffelbach
12/07/2025

Vom 07.07. bis zum 09.07.2025 führte die Klasse 9.5 unserer Schule ein besonderes Projekt durch: die Renaturierung des Neffelbachs direkt vor dem Schulgelände. Doch wie kam es eigentlich dazu?
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Der Ursprung der Idee
Am 14.11.2024 besuchten wir gemeinsam mit unserem Klassen- und Erdkundelehrer Markus Potes das Erftmuseum KM51 an der Gymnicher Mühle in Gymnich. Dort betrachteten wir eine Ausstellung zur Flutkatastrophe von 2021, die uns sehr bewegte. Die eindrucksvollen Bilder führten uns vor Augen, wie wichtig aktiver Hochwasserschutz ist und so war für uns klar: Wir wollen etwas tun!
Daraus entstand die Idee, ein bereits 2019 durchgeführtes Renaturierungsprojekt, initiiert von Herrn Potes, neu aufleben zu lassen.
Von der Idee zur Umsetzung
Ein solches Projekt erfordert nicht nur Engagement, sondern auch Fachwissen und finanzielle Mittel. Bereits 2019 unterstützte uns die Familie Gelderblom. Sie betreiben die Firma Astakus GmbH, die auf ökologische Wasserbauprojekte spezialisiert ist. Also nahmen wir erneut Kontakt auf und auch dieses Mal waren sie begeistert und sagten ihre Unterstützung sofort zu.
Die Finanzierung stellte jedoch eine Herausforderung dar. Auch hier half Familie Gelderblom weiter und empfahl uns, einen Antrag beim „Young Impact Fund“ zu stellen – einem Förderprogramm für soziale Projekte. Unser Antrag wurde bewilligt, und damit stand dem Projektstart nichts mehr im Wege.
Vorbereitung mit dem NPZ Gymnich
Gemeinsam mit dem Naturschutzparkzentrum (NPZ) Gymnich und den Expert:innen Jean Samuel und Laura erkundeten wir drei verschiedene Abschnitte des Neffelbachs. Dabei analysierten wir die Wasserqualität, untersuchten die Biodiversität (Artenvielfalt) und nahmen die Uferbereiche unter die Lupe. Uns fiel auf, wie stark sich die ökologischen Bedingungen auf kurzen Strecken unterscheiden können.
Beim letzten Vorbereitungstreffen erarbeiteten wir zusammen mit Frau Gelderblom einen genauen Arbeitsplan für die Projektstelle. Die Zusammenarbeit mit dem NPZ-Team war spannend, lehrreich und hat uns viel Freude bereitet.
Der Projektverlauf
Am Montag, dem 07.07.2025, fiel der Startschuss für unser Renaturierungsprojekt. Schon am frühen Morgen war Herr Gelderblom mit einem Bagger vor Ort, sodass wir direkt loslegen konnten. Wir teilten uns in zwei Gruppen auf: Während die eine Gruppe an Land das Holz für ein Insektenhotel zuschnitt und vorbereitete, arbeitete die andere Gruppe im Wasser. Dort wurde unter Anleitung von Herrn Gelderblom eine sogenannte Buhne eingebaut – eine kleine Uferbefestigung, die dem Fluss hilft, sich natürlicher zu entwickeln. Zusätzlich modellierte Herr Gelderblom mit dem Bagger einen Prall- und einen Gleithang, also typische Strukturen eines naturnahen Bachverlaufs. Der erste Tag war körperlich anstrengend, aber auch sehr aufregend – insbesondere, weil ein Kamerateam des WDR unser Projekt begleitete. Der Beitrag wurde noch am selben Abend in der WDR-Lokalzeit Köln ausgestrahlt (Sendung vom 07.07.2025, ab Minute 10:47 in der Mediathek).
Am Dienstag, den 08.07.2025, arbeiteten wir in drei Gruppen weiter. Eine Gruppe verlegte Trittsteine im Bach, sodass man ihn nun auch zu Fuß überqueren kann, ohne außen herumgehen zu müssen. Die zweite Gruppe kümmerte sich um die Bepflanzung des Uferbereichs an unserer Projektstelle und richtete ein „Grünes Klassenzimmer“ ein – ein Sitzkreis aus Baumstämmen, in dem künftig Unterricht in der Natur stattfinden kann. Die dritte Gruppe arbeitete weiter am Insektenhotel: Es bekam ein Dach, einen Boden und wurde mit natürlichen Materialien wie Bambus und Altholz befüllt.
Am Mittwoch, den 09.07.2025, stand die Fertigstellung im Vordergrund. Die Arbeiten im Wasser waren abgeschlossen, sodass wir uns ganz auf den letzten Feinschliff konzentrieren konnten. Das Insektenhotel wurde fertiggestellt und vogelsicher gestaltet, damit die Insekten dort ungestört leben können. Zusätzlich stapelten wir Äste unter dem Hotel, um auch Kriechtieren einen geschützten Lebensraum zu bieten. Zum Abschluss räumten wir die Projektfläche auf und installierten ein Hinweisschild, das Passant:innen über unsere Arbeit informiert werden und unsere Projektstelle kennzeichnet ist.
Zum Abschluss möchten wir uns herzlich bei allen bedanken, die dieses Projekt möglich gemacht haben. Unser besonderer Dank gilt der Familie Gelderblom, die uns mit ihrer fachlichen Expertise, der technischen Ausrüstung und großem Engagement unterstützt haben. Ohne ihre Hilfe hätten wir dieses Projekt in dieser Form nicht umsetzen können. Ebenso danken wir unserem Klassenlehrer Herrn Markus Potes, der das Projekt nicht nur schulisch begleitet, sondern uns auch tatkräftig bei der Planung und Umsetzung unterstützt hat. Des Weiteren bedanken wir uns bei der Stadt Kerpen -hier besonders dem Bauhof der Stadt für das Anliefern von Materials-, dem Erftverband, der Unteren Wasserbehörde und der Unteren Naturschutzbehörde für die schnelle und unkomplizierte Genehmigung des Projektes.
Für uns war es eine spannende und lehrreiche Woche, in der wir viel über Natur, Teamarbeit und ökologische Verantwortung gelernt haben, eine Erfahrung, die wir so schnell nicht vergessen werden.